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Bauwerk des Jahres 2007

Wohn- und Praxishaus Dorotheenstraße 146 in Hamburg-Winterhude

 
Projekt:
Wohn- und Praxishaus Dorotheenstraße 146 in Hamburg-Winterhude
Bauherr:
Hermann-Ulrich Dumrath
Architekt:
Kitzmann Architekten
Bauwerksplanung:
Weber.Poll Ingenieurbüro für Bauwesen
 
Der Neubau eines Einfamilienhauses in Winterhude ist eine eher seltene Bauaufgabe. Ein Grundstück zwischen Stadtpark und Alster, in der Nähe einer Schnellbahnstation, ums Eck sind Mühlenkamp und Goldbeckplatz, hat seine besondere Attraktivität. Hier, in der Nachbarschaft 4-5-geschosssiger Wohnbebauung und gründerzeitlicher Villen wurde dieser Neubau 2007 fertig gestellt.

In einer Reihe von Einzelhäusern ist auf einem sehr kleinen Grundstück zwischen Straße und Bahndamm ein markanter städtebaulicher Akzent entstanden, der sich durch klare Formensprache von der Nachbarschaft deutlich abhebt, sich aber durch den das Fassadenbild bestimmenden roten Klinker dennoch harmonisch in die städtebauliche Gesamtsitaution einfügt.

Was nach außen eher wie ein Privathaus wirkt, beinhaltet eine Mischnutzung. Nur das obere Geschoss wird zum Wohnen, Erdgeschoss und Untergeschoss als Arztpraxis genutzt.

Die streng anmutende, kubische Gebäudeform folgt dem winkelförmigen Grundstückszuschnitt und respektiert den Standort einer alten Weißbuche. Die Fassadenöffnungen sind dort eingeschnitten, wo Ein- und Ausblicke  die dafür geeigneten Voraussetzungen bieten.

In Verbindung mit der Weißbuche wird eine großzügige Eingangssituation geschaffen, die gleichzeitig einladend und geschützt wirkt. Sie hebt sich von der überwiegend geschlossenen Fassade zur Straße hin ab und markiert deutlich den Zugang. Im Obergeschoss öffnet sich hier das Gebäude für die zur Dachterrasse angeordneten Wohnräume.

Der Charakter des Hauses wird nicht nur durch die Formgebung des Baukörpers, sondern auch durch sparsamen Material- und Farbeinsatz bestimmt. Unter Verzicht auf jegliches Dekor wurden Fenster, Schiebelamellen und Türen in Naturholz und anthrazitfarbenen Metalloberflächen ausgeführt. Zusammen mit dem dunklen Klinker entsteht ein in seiner Schlichtheit äußerst elegant wirkender Dreiklang.

Aus dem Entwurfsziel, die für das Straßenbild unverzichtbare Weißbuche zu erhalten, was auch den Verzicht auf eine Grundwasserabsenkung zur Folge hatte, ergaben sich für die Ingenieure anspruchsvolle Aufgaben und Detaillösungen im Hinblick auf das Tragwerk und die Bauwerksabdichtung.

Das Haus Dorotheenstraße 146 dokumentiert den intelligenten Umgang mit einem schwierigen Baugrundstück, das vom Zuschnitt, der Lage und dem Baumbestand her eine besondere Herausforderung darstellt. Dem Bauherrn, dem Architekt und dem Ingenieur ist es gelungen, dieser Herausforderung überzeugend zu begegnen

Ingrid Herr

Fotos: Heiner Leiska

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