Eine andere Meinung vertraten neben der Initiative Lebenswerte HafenCity auch Herr Grüter vom Trägerverbund Projekt Innenstadt, der die geplante größte Shoppingmall Norddeutschlands mit über 80.000 Quadratmetern Verkaufsfläche als eine Gefahr für den Einzelhandel in der Innenstadt einschätzt. Zu den kritischen Stimmen gehörte auch Frank Engelbrecht, Pastor der Hauptkirche St. Katharinen, der sich den Bedenken an den zu erwartenden Verkehrsströmen und an einer mangelnden Qualität der öffentlichen Räume anschloss, sowie der Hamburger Architekt und Stadtplaner Prof. Volkwin Marg, der wiederholt auf die grundlegenden Ideen einer nachhaltigen Stadtentwicklung hinwies, die hier zu wenig berücksichtigt würden.
Die intensive Debatte moderierte Frau Minou Tikrani. Sie bat auch Herrn Pump-Uhlmann, Architekt und Experte für die Entwicklung von Verkaufsflächen und Shopping Center, auf das Podium. Seine fachliche Beurteilung der aktuellen Planungen zum Überseequartier Süd fiel ebenfalls kritisch aus. Auch nachfolgende Stimmen aus dem Publikum ließen deutliche Skepsis erkennen. Nach zwei mit umfangreichen Informationen und intensiver Diskussion angefüllten Stunden endete die Veranstaltung, nicht ohne schon jetzt auf eine Fortsetzung zu verweisen. Der Frage, welche Mechanismen eine qualitätvolle Stadtentwicklung an diesem zentralen Standort in der HafenCity ermöglichen und das Projekt langfristig tatsächlich zu einem Gewinn für die Stadt und ihre Einwohner machen könnten, möchten der aiv und die Patriotische Gesellschaft weiter nachgehen.
T. Unruh, AIV
Foto: Martin Elsen